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SYSTEMISCHE  Aufstellung

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Was ist eine „Aufstellung“?

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Mit einer Systemische Aufstellungen kann man verborgene, unbewusst wirkende Verbindungen einer Person mit einem System oder morphischen Feld an die Oberfläche bringen. Derart bewusst gemachte Verbindungen wirken tief im Unterbewusstsein und können, wenn sie als Aufstellungsbild von außen betrachtet werden, tief in uns etwas verändern.

Als ein System bezeichnet man nicht nur die Sippe, Familie, oder Firma, sondern im weitesten Sinne auch den eigenen Körper. Wir als Individuum sind immer Teil verschiedener Systeme, die unterschiedlich stark auf uns einwirken, ob wir wollen oder nicht. Am stärksten prägt uns hierbei unsere Herkunftsfamilie.

Also die Familie, der wir genetisch abstammen (auch dann, wenn wir Vater und Mutter gar nicht kennen und beispielsweise in einer Adoptivfamilie aufgewachsen sind). Das mag den einen oder anderen Menschen verwundern, da doch eher die Meinung verbreitet ist, dass Kinder von den Familienmitgliedern mit denen sie aufwachsen, lernen und von ihnen „ geprägt “ werden.

Die „prägenden“ Strukturen reichen aber oft noch viel weiter zurück, wie man in Aufstellungen immer wieder feststellen kann.

 

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Wie läuft eine „Aufstellung“ praktisch ab?

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Der Klient trägt sein Anliegen vor. Dabei geht es weniger um die Gefühle oder die Schwierigkeiten, die er/ sie mit dem System verbindet, sondern mehr um die Begleitumstände, die Situation als solche. Zum Beispiel: “Ich bin mit meinen beiden Geschwistern im Haus meiner Eltern aufgewachsen und bin der Erstgeborene. Meine Großeltern wohnten im selben Haus. Mein Großvater starb im Krieg...“ Durch die Beschreibung der Situation wird meist schon klar, wer für das System wichtig ist und wer nicht. (In manchen Fällen wird das auch erst in der Aufstellung selbst klar.) Ist geklärt, wer ins „Feld“ gehört (also aufgestellt wird), wählt der Klient Stellvertreter für die einzelnen Personen seines Systems aus und führt sie nach seinem inneren Bild zu einem Platz im Raum, der seinem Bild entspricht.- Er stellt sie auf.

Dabei ist es wichtig, in welche Richtung der Aufgestellte blickt. (Er kann sich dem Geschehen abwenden und in eine ganz andere Richtung blicken, oder dann wenn alle Mitglieder des Systems aufgestellt sind, alle anschauen...)

So verfährt der Klient mit allen Stellvertretern, die aufgestellt werden sollen. Der Aufstellungsleiter betrachtet das aufgestellte Feld, sieht, wer sich an seinem Platz unwohl fühlt, oder wer aus dem System heraus möchte. Langsam wird in einzelnen Lösungsschritten jeder Stellvertreter an einen Platz geführt, an dem er gut stehen kann und sich wohlfühlt. Dabei geht es nicht um eine „Platzordnung“, sondern darum, dass der Klient das dargestellte Seelenbild verinnerlicht. Dieses Bild kann in ihm dann eine Lösung bewirken. Der Klient selber bleibt zunächst auch als Beobachter außerhalb des entstandenen Feldes, er sieht von außen zu und hat für sich selbst auch einen Stellvertreter aufgestellt. So kann er zunächst eine gewisse Distanz zu seinem System wahren. Erst im weiteren Verlauf, wenn eine innere Bereitschaft zur Lösung erkennbar ist, wird der Klient auf seinen Platz gestellt und löst seinen Stellvertreter ab.

Es kann durchaus vorkommen, dass eine Aufstellung nicht bis zum GUTEN ENDE geführt wird, weil der Klient die Lösung noch nicht akzeptieren kann, weil noch Ärger, Wut, Entäuschung in Vergebung und Liebe gelöst werden muss, oder weil der Konflikt noch eine Zeit bestehen muss, die Zeit noch nicht „reif“ ist.

Manchmal fehlen auch wichtige Informationen aus der Familie, um eine Lösung herbeizuführen. In der Regel kommt es aber zu einer guten Lösung, bei der sich alle Teilnehmer wohlfühlen.

Eine Aufstellung ist immer dann „gut“, wenn sie bewegt, wenn sie den Betroffenen anrührt, dann ändert sich etwas in ihm. Das mag eine Zeit dauern, oder auch ganz plötzlich passieren, je nachdem wie der Mensch oder die Situation "gestrickt" ist.

 

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Gibt es Personen, die keine Aufstellung machen sollten?

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Psychisch kranke Personen, oder solche, die sich in psychiatrischer Behandlung befinden, die unter Psychosen leiden, Psychopharmaka einnehmen müssen, oder aus sonstigen Gründen psychisch oder physisch angeschlagen sind, sollten besser keine Aufstellung machen, oder nur unter ärztlicher Aufsicht.

Das Gleiche gilt für Süchtige, Alkoholkranke, Drogenabhängige.

 

 

 

Was kann man „ aufstellen“?

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Im Prinzip kann man „alles“ aufstellen. Inwiefern das sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Für mich ist es wichtig, dass eine Aufstellung für den Klienten ein wirkliches Anliegen darstellt. Aufstellungen, die aus reiner Neugier gemacht werden führen meist nicht zu dem erwünschten Ergebnis. Außerdem betrachte ich eine Aufstellung als mutigen Schritt, etwas von seinem “Innenleben“ offen darzulegen- was meiner Ansicht nach immer mit Respekt betrachtet werden sollte. Neben der „ klassischen „ Familienaufstellung, gibt es durchaus auch andere Themen, für die sich eine Aufstellung lohnt. Beispielsweise hatte ich einen Klienten, der sein Haus verkaufen wollte, aber trotz guter Konditionen sein Haus nicht verkaufen konnte. In diesem Fall war die Aufstellung sehr hilfreich und nachdem das Hindernis beseitigt war, konnte er sein Haus verkaufen.

Ein anderes Beispiel ist eine nicht zufriedenstellende berufliche Situation. Auch hier kann eine Aufstellung zumindest eine Richtungsweisung darstellen. Hier sei auch das Thema Mobbing erwähnt..

 

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Tieraufstellungen

 

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Tiere mit in eine Aufstellung zu nehmen mag zunächst etwas eigenartig erscheinen, doch Tiere übernehmen oft sehr wichtige Schlüsselrollen innerhalb einer Familie. Durch ihre überaus feine Wahrnehmung sind sie oft die ersten, die einen Missstand oder Ungleichgewicht wahrnehmen und auf diesen aufmerksam machen. Für die Beziehung zwischen Tierbesitzer und Tier kann es sehr förderlich sein, wenn der Besitzer für kurze Zeit den Platz seines Tieres einnimmt.

 

 

 

Familienaufstellung oder Einzelaufstellung ?

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Eine Aufstellung mit mehreren Teilnehmern in einer Runde, ist etwas ganz anderes, als eine Einzelaufstellung. Sie hat mehr „ Gewicht “, dauert in der Regel auch länger. Meist werden hierzu Wochenendseminare angeboten. Ich empfehle auf jeden Fall, einmal eine solche Veranstaltung mitzumachen.

Für manche Klienten ist es aber unmöglich, sich ein Wochenende frei zu nehmen, oder sie brauchen „ nur “ einen Richtungshinweis bei einer Entscheidung, hier kann eine Einzelaufstellung gute Impulse liefern!

 

 

 

 

Was sollte man zu einer Aufstellung mitbringen?

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Zeit, Geduld, Offenheit, die Dinge so anzunehmen, wie sie sich zeigen, ohne auf ein bestimmtes Ziel hinaus zu wollen.

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